
Rumänien im 1. Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg blieb man vorerst neutral, da man sich von der Neutralität eine Vereinigung der rumänischsprachigen Gebiete erhoffte. Zu dieser Zeit bestand das Königreich Rumänien aus den Gebieten außerhalb des Karpatenbogens. Im Osten Moldau, südlich die Walachei und im Südosten am Schwarzen Meer die Dobrudscha. Das Gebiet innerhalb des Karpatenbogens (Banat und Siebenbürgen) gehörte zu Österreich-Ungarn, war aber mehrheitlich rumänischsprachig.
Als die erhoffte Vereinigung der rumänischsprachigen Gebiete nicht eintrat, unterzeichnete Rumänien einen Bündnisvertrag mit der Entente. Am 27. August 1916 trat Rumänien dann auf der Seite der Entente in den Krieg ein. Die rumänische Armee agierte aber militärisch äußerst unglücklich, und innerhalb weniger Monate war die gesamte Walachei von deutschen, österreichisch-ungarischen und bulgarischen Truppen besetzt.

Erst
mit russischer Hilfe konnte im Sommer 1917 die rumänische Armee den
feindlichen Vormarsch stoppen. Infolge der Oktoberrevolution in Russland
musste im Dezember 1917 der Waffenstillstand von Focșani geschlossen
werden. Am 5. März 1918 kam der Vorfrieden von Buftea zustande. Am 7.
Mai 1918 schloss Rumänien mit den Mittelmächten den Frieden von
Bukarest.
Die Rumänen Siebenbürgens sprachen sich am 1. Dezember 1918 in den "Karlsburger Beschlüssen" für die Vereinigung mit Rumänien aus. Es kam zur "Unirea Mare" - der "Großen Vereinigung". Der 1. Dezember ist heute der rumänische Nationalfeiertag.
Die Deutschen Siebenbürgens unterstützten diesen Beschluss am 15. Dezember 1918 in Mediasch,
während die Ungarn sich am 22. Dezember 1918 in Klausenburg dagegen aussprachen.
Der neue rumänische Staat verwirklichte jedoch nur einen Teil der den Minderheiten in den Karlsburger-Beschlüssen gemachten Versprechungen.